Jeder Mensch kann ein Engel sein

Erstellt am 05.12.2019

Kita-Kinder wirken am "Werner Engelweg" mit

Zwölf Stationen und ebenso viele kreative Ideen, wie ein Engel aussehen könnte, zeigen derzeit die Skulpturen am "Werner Engelweg" im Werner Park. Noch bis zum 6. Januar sind die Figuren bei einem Spaziergang zu besichtigen.


Mitwirkende mit eigenen Stationen sind auch die Evangelische Kindertagesstätte (Kita) "Kleines Senfkorn" sowie die "Offene Tür" im Erich-Brühmann-Haus (EBH). Die Kinder sowie die Jugendlichen beider Einrichtungen wirkten tatkräftig am Entstehen ihrer Figuren mit, die jetzt an den Zugängen "Brahmheide" und "Zur Werner Heide" stehen.

Die Kita "Kleines Senfkorn" präsentiert an Station 2 ihren "Schutzengel". Der Nachwuchs fertigte ihn zusammen mit den Erzieherinnen aus einem großen weißen Gasbeton-Stein an. Flügel aus Maschendraht, die mit bunten Kugel- und Lichterketten durchzogen sind, runden die Skulptur ab. "Etwa 30 von unseren Kindern formten mit Raspeln unseren Engel", berichtet Kita-Leiterin Beate Reinhard.

Darunter auch Johannes (3), der sich aber nicht zu seinem Mitwirken äußern möchte. Mama Julia (31) übernimmt das: "Zu Hause hat er begeistert von seinem Schutzengel berichtet und dass dieser auf ihn aufpasst."

Erzieherin Dorothea Hanswillemenke ergänzt: "Die Kinder haben sich ganz viele Geschichten beim Entstehen des Engels erzählt. Etwa, dass er ihnen hilft, im Dunkeln keine Angst zu haben. Oder aufpasst, dass sie nicht hinfallen oder vom Fahrrad stürzen." Nun steht er im Park und wird von den Kindern häufig besucht.

"Engel begleiten uns", ist sich auch Jugendmitarbeiterin Luljeta von der "Offenen Tür" im Brühmann-Haus sicher. "Jeder Mensch kann ein Engel sein und jeder ist auch schon einem im Alltag begegnet. Oft wissen wir das erst danach", sagt Sozialarbeiterin Petra Lau-Schalla.

Die Jugendlichen errichteten deshalb eine Holzwand, die sie mit den beiden berühmten barocken Engeln aus Raffaels Gemälde „Sixtinische Madonna“ beklebten. Der beabsichtigte Gag: An zwei Stellen kann man mit dem Kopf durchschauen und so auch ein Engel werden.

Die Mitarbeitenden des Stadtteilumbaubüros WLAB (Werne-Langendreer-Alter-Bahnhof) haben die Idee zum Engelweg entwickelt. Als Blaupause diente der Engelweg im Glottertal bei Waldkirch im Schwarzwald.

"Wir fanden, dass Engel ein spannendes Thema ist, bei dem sich jeder seine eigenen Gedanken zu macht", erklärt Mitarbeiterin Sabra Khatal, die für die Organisation des Weges zuständig ist. Der Erfolg gab WLAB recht: 15 Gruppen mit rund 200 Teilnehmenden von Jung bis Alt wirkten am "Werner Engelweg" mit.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Sie finden den Kita-Schutzengel toll: Falk (35), Julia (31) und Jonathan (1).

Jeder Mensch kann ein Engel sein, signalisiert die Bildwand des Evangelischen Jugendhauses (v.l.): Leila (18), Emilie (13), Summer (11) und Luljeta (20). Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper