Neues Leben für die Lutherkirche in Langendreer

Erstellt am 19.10.2018

Verein LutherLAB öffnet die Kirchentüren für neue Veranstaltungsformen

Gebäude und Grundstücke verkaufen oder abgeben: Dieses Ziel verfolgt die evangelische Ortsgemeinde bereits seit längerem. Am 17. Juni 2012 nahm sie deshalb die Lutherkirche nach 106 Jahren aus dem Gemeindedienst. Seitdem suchte die Gemeindeleitung immer wieder eine neue Nutzung für den neugotischen Kirchenbau, inklusive Betreiber. Der Verein LutherLAB e.V. macht sich ab sofort stark für das historische Gebäude an der Alten-Bahnhofstraße 166.


Der noch junge Verein startete bereits erste Aktivitäten in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und Organisationen. Die Vereine "Langendreer hat’s" und "Langendreer liest" veranstaltete Mitte September die 3. Langendreerer Bücherbörse in der Kirche. Wenig später standen die Kirchentüren für die Stadtteilkonferenz des Stadtteilerneuerungsprogramms "Werne-Langendreer-Alter-Bahnhof" WLAB offen.

Als erstes eigenes Projekt startet nun am Samstag, 20. Oktober, von 10 bis 14 Uhr eine Offene Nähwerkstatt. "Bitte eine eigene Nähmaschine mitbringen", erklärt dazu Nicole Troesch, eine der fünf Vorstandsmitglieder. Kostenbeitrag 10 Euro.

"Das Hauptziel unseres Vereins ist es, das Gebäude sozial, ökologisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln, mit Leben zu füllen und für den Stadtteil sowie für Interessierte über den Stadtteil hinaus zu öffnen", erläutert Troesch. Das zweite Vereinsziel lautet, das Gebäude mit neuen Angeboten zum Treffpunkt zu machen. Am besten gemeinsam mit anderen.

"Für das Öffnen der Kirche erhielten wir schon im vergangenen Herbst tolle Rückmeldungen, als wir das LutherLAB zu 'Urbaner Produktion' mitorganisierten", erinnert sich Vorstandsmitglied Jan Bunse. Damals wirkte der studierte Stadtplaner bereits für den Verein "Die Urbanisten" an der fünfwöchigen Aktion mit. Troesch kam von der Initiative "Urban Gardening Langendreer" dazu.

Rund 1.000 Besucherinnen und Besucher kamen in die Kirche und nutzten die Angebote. Ein damals unerwarteter Erfolg. Dadurch entstand die Idee, LutherLAB e.V. zu gründen. "Das machte Mut, einen gemeinnützigen Verein für weitere Zwischennutzungen - auf Dauer auch langfristige Nutzungen - ins Leben zu rufen", betont Bunse.

Der Kirchengemeinde, der Kommune sowie weiteren öffentlichen und privatwirtschaftlichen Nutzern steht damit ein Rechtspartner gegenüber. Das heißt, der Verein kann damit auch Fördermittel beantragen. "Wir hoffen natürlich auf viele Mitglieder", sagt Nicole Troesch.

Die angestellte Architektin und Bunse sehen einen weiteren Weg, Gelder für die zukünftige Arbeit in der Kirche zu erwirtschaften: "Eine Teilvermietung an regional arbeitende Handwerkbetriebe wäre denkbar." Weitere Ideen wie eine Lernwerkstatt in Kooperation mit örtlichen Handwerksbetrieben und Unternehmen, das Betreiben eines Cafés sowie Einrichten eines Unverpacktladens befinden sich in der Entwicklung.

Da der Verein bisher kein eigenes Kapital hat, sucht er nun Spender. Zum Beispiel für Nähmaschinen, Staubsauger, Geschirr und Besteck sowie Verlängerungskabel und Kochplatten.
                                                                    Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Der LutherLAB-Vorstand sind (v.l.): Nicole Troesch, Volker Nötzel, Jan Bunse, Kerstin Meyer und Gabriele Fuchs. Foto; Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Der Verein LutherLAB e.V. ist parteipolitisch, konfessionell, ideologisch und weltanschaulich neutral und möchte den Dialog unterstützen.

Dem Gründungsvorstand gehören fünf gleichberechtigte Mitglieder an: Jan Bunse, Gabriele Fuchs, Kerstin Meyer, Volker Nötzel und Nicole Troesch.

Wer die Vereinsarbeit unterstützen will, kann Mitglied werden. Mitgliedsbeitrag zwölf Euro im Jahr. Wer selbst Angebote machen möchte, ist willkommen.

Regelmäßige Treffen und Veranstaltungen stehen auf der Homepage www.lutherlab.de und im Schaukasten vor der Kirche an der Alten-Bahnhofstraße 166.

Kontakt: info(at)lutherlab.de.