Kirche warnt vor Rechtspopulismus

Erstellt am 28.11.2018

Kreissynode tagte in Werne - Konzept zur klimafreundlichen Mobilität beschlossen

Die evangelische Kreissynode tagte traditionell im Erich-Brühmann-Haus in Werne. Foto: Rolf Stegemann

 

Die Evangelische Kirche in Bochum warnt vor den Gefahren des Rechtspopulismus und ruft dazu auf, Kirche und Gesellschaft demokratisch zu gestalten. Die Kreissynode unterstützt mit ihrem Beschluss einen entsprechenden Appell der westfälischen Landessynode. Außerdem verabschiedete das „Kirchenparlament“ am Mittwochabend auf seiner Herbsttagung ein klimafreundliches Mobilitätskonzept und den Haushaltsentwurf 2019.


In dem Appell ruft die Kirche alle Gemeindemitglieder dazu auf, „sich gegen die Verrohung der politischen Debatte und jegliche Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu engagieren.“ Die Kirche werde sich auch weiterhin entschlossen gegen Rechtspopulismus und Ausländerfeindlichkeit einsetzen.

Außerdem beschlossen die Synodalen ein Konzept zur klimafreundlichen Mobilität im Kirchenkreis. Damit will die Evangelische Kirche in Bochum verstärkt mit konkreten Schritten zum Klimaschutz beitragen.

Ziel des Maßnahmen-Katalogs ist es, Mobilität in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen klimafreundlicher zu gestalten. So soll u.a. die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs („Jobticket“) gefördert werden. Auch die Anschaffung von Dienstfahrrädern bzw. E-Bikes wird unterstützt „Die Bewahrung der Schöpfung war und ist ein zentrales Anliegen unserer Kirche“, begründet Superintendent Gerald Hagmann das Engagement.

Daneben standen auch die Haushaltsberatungen auf der Tagesordnung des Bochumer „Kirchenparlaments“. Der einstimmig verabschiedete Etat 2019 in Höhe von unverändert zehn Millionen Euro soll trotz schwieriger Rahmenbedingungen die vielseitigen kirchlichen Angebote für die Menschen in Bochum sicherstellen.

So plant die Evangelische Kirche in Bochum auch im kommenden Jahr weiterhin rund zehn Prozent ihres Etats und damit über eine Million Euro für den Erhalt und Ausbau der 43 evangelischen Kindertagesstätten ein.

Daneben werden dem Diakonischen Werk Bochum 760.000 Euro für diakonische Aufgaben in der Stadt bereitgestellt. Das Geld dient zur Unterstützung Benachteiligter, u.a. der Arbeit in den verschiedenen Beratungsstellen, der Bahnhofsmission, der Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe.

In den Stadtteilen finanzieren zudem die 16 Bochumer Kirchengemeinden zahlreiche kirchliche und soziale Angebote. So investieren sie viel in die Arbeit mit Jugendlichen und Familien, Senioren sowie auch mit Flüchtlingen.

Rund 2,5 Millionen Euro des gemeinsamen Haushalts werden für die Arbeit des Kirchenkreises und seiner Dienste aufgewendet. Mit diesen Mitteln werden auch künftig u.a. die Krankenhaus- und Notfall-Seelsorge, die Bildungsarbeit der Evangelischen Stadtakademie und viele weitere kirchliche Einrichtungen in Bochum finanziert.

Die Kreissynode, das „Kirchenparlament“, ist das wichtigste beschlussfassende Gremium der Evangelischen Kirche in Bochum. Die insgesamt 135 Mitglieder sind Delegierte der 16 Bochumer Kirchengemeinden, ehrenamtlich Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie berufene Mitglieder. 106 Synodale sind stimmberechtigt, 29 sind Delegierte mit beratender Stimme.

Der Evangelische Kirchenkreis Bochum gehört mit knapp 88.000 Mitgliedern zu den größeren Kirchenkreisen in der westfälischen Landeskirche.

Rolf Stegemann