Rosen symbolisieren die biblische Hoffnung

Erstellt am 20.11.2018

Volkstrauertag am Mahnmal in Werne erinnert an Opfer von Krieg und Gewalt

Mit Blumen thematisierte Pfarrerin Birgit Leimbach Leid und Hoffnung in ihrer Andacht vor dem Werner Mahnmal. Rechts: Kyffhäuser-Vorsitzende Gabriele Rüppel. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

Biblische Zeichen der Hoffnung. Diese setzte Pfarrerin Birgit Leimbach von der evangelischen Kirchengemeinde Werne, als sie die diesjährige Gedenkstunde zu Volkstrauertag am Werner Mahnmal mitgestaltete.


Ausgangspunkt dafür war das vertonte Gedicht "Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt" des jüdischen Schriftstellers Schalom Ben-Chorin. Als gebürtiger Deutscher mit dem Namen Friedrich Rosenthal musste er 1935 vor der NS-Diktatur fliehen. "Er dichtete diese Zeilen mitten im Zweiten Weltkrieg", betonte Leimbach.

Da Ben-Chorin die im Lied ausgedrückte Hoffnung auf Frieden damals in seinem Glauben und in der Bibel fand, vertiefte Leimbach diese Vision symbolisch mit weißen Rosen. Die Blumen standen deshalb unter anderem für Frieden und Gerechtigkeit sowie für den Sieg des Lebens.

"Wir haben eine Hoffnung, die Gott uns schenkt", betonte die Theologin. Sie verwies dabei unter anderem auf den Propheten Jeremia, der das jüdische Volk in der babylonischen Gefangenschaft ermutigte, an eine Rückkehr in seine Heimat zu glauben.

Die Opfer von Krieg, Hass, Gewalt und Leid ließ Leimbach nicht außen vor. Ihrer gedachte sie zuvor mit Disteln. Das waren nicht allein die Toten des Ersten Weltkrieges, dessen Ende sich am 11. November 2018 zum 100. Mal jährte, sondern auch deren traumatisierte Kriegsheimkehrer. Weitere Disteln vergab die Pfarrerin für alle Menschen, deren Leben durch den Zweiten Weltkrieg zerstört wurde wie auch für diejenigen, die bis heute unter "Kreisläufen von Hass und Gewalt" leiden.

Bezirksvertreterin Bochum-Ost Dorothea Knopp (CDU) erinnerte ebenfalls an die Millionen von Menschen, die Opfer von Krieg und Gewalt im letzten Jahrhundert wurden. Ihr Gegenwort hieß jedoch, nationale Egoismen in einer Europäischen Union zu überwinden. Knopp: "Friedliche Konfliktlösungen verlangen ein einiges Europa, in dem sich die Eigenheiten der Völker wiederfinden."

Die Werner Traditionsvereine gestalteten die Veranstaltung unter der Federführung der Kyffhäuser Sportschützenkameradschaft Bochum-Werne durch Gesang und Mahnwache mit.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper