Buß- und Bettag: Besinnung und Neuorientierung

Erstellt am 19.11.2018

Auch in Bochum begehen die evangelischen Christen am Mittwoch (21.11.) den kirchlichen Feiertag Buß- und Bettag. Zahlreiche Gemeinden laden meist am Nachmittag bzw. frühen Abend zu Andachten ein, um so auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Dabei stehen Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung im Mittelpunkt.


Einige Gottesdienste werden auch ökumenisch gefeiert. So laden in Langendreer die drei christlichen Kirchen (Evangelische und katholische Kirche sowie die Freie Evangelische Gemeinde) am Mittwoch um 19.30 Uhr in die Freie Evangelische Gemeinde Bochum-Ost, Wittenbergstraße 20 b, zu einem gemeinsamen Gottesdienst ein. Musikalisch begleitet wird der meditative Gottesdienst von der Band der Freien Evangelischen Gemeinde.

Ökumenisch wird auch in Querenburg gefeiert. Im evangelischen Hustadtzentrum (Auf dem Backenberg 8) beginnt der Gottesdienst mit Agapefeier um 19 Uhr.

Weitere Buß- und Bettag-Gottesdienste sind u.a. in der Innenstadt, in Gerte, Linden, Stiepel, Weitmar-Mark und Werne geplant.

Eine Übersicht aller evangelischen Gottesdienste zum Buß-und Bettag finden Sie hier.


Zum Hintergrund:

Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung steht in der evangelischen Kirche am Buß- und Bettag im Mittelpunkt. Begangen wird der Gedenktag am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag, in diesem Jahr am 21. November. Versagen und Schuld sowie Versäumnisse und Fehlentscheidungen werden vor Gott zur Sprache gebracht. Durch diesen Akt der Befreiung soll zugleich Trost und Hoffnung vermittelt werden.

Der Feiertag dient zudem dem Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer wie Ausländerfeindlichkeit, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen. 1532 im mittelalterlichen Straßburg offiziell eingeführt, wurde der rein protestantische Buß- und Bettag 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen ersatzlos gestrichen. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung. Auch wenn der Bußtag kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, hat er seinen festen Platz im Kirchenjahr nicht verloren.
                                                                                                                                                                                                                                         Rolf Stegemann