„Hausfrau will niemand mehr sein, aber fast alle sind es"

Erstellt am 11.11.2018

Erfahrungsaustausch: Stadtverband der Frauenhilfe trifft Ortsverband des DHB Netzwerk Haushalt

Frauenhilfe trifft DHB (v.l.): die Vorsitzende Helga Berghoff und ihre Stellvertreterin Helga Ahlmann sowie Eva Böke und Heidemarie Brandschädel vom DHB hatten das gemeinsame Treffen organisiert. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper


Zum aktuellen Monatstreffen des Stadtverbandes der Frauenhilfe hatte jetzt der Vorstand den Ortsverband des "DHB Netzwerk Haushalt - Berufsverband der Haushaltsführenden" (vormals Deutscher Hausfrauen Bund) zum Austausch eingeladen. "Unser langfristiges Ziel ist, dass die Frauenverbände in Bochum miteinander ins Gespräch kommen und sich daraus ein Netzwerk entwickelt", erklärte die Vorsitzende Helga Berghoff 


Die DHB-Vorsitzende Heidemarie Brandschädel und ihre Stellvertreterin Eva Böke waren der Einladung gerne gefolgt. "Als Verband sind wir Mitglied im Berufsverband der Haushaltstätigen", berichtete Brandschädel den gut 50 Frauen aus fast allen Bochumer Frauenhilfen. Vor Ort in Bochum prägen Informationsveranstaltungen und Ausflüge das Jahresprogramm. Es gibt eine eigene Verbraucherberatung. Zum aktuellen 60-jährigen Jubiläum des Ortsverbandes im September gab es eine Neuauflage des Kochbuchs „Erprobte Rezepte für jeden Tag“. Brandschädel: "Wir haben aktuell 64 Mitglieder und können Nachwuchs gebrauchen."

In der anschließenden Diskussion stand die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung als Hausfrau im Mittelpunkt. "Hausfrau will niemand mehr sein, aber fast alle sind es", brachte es Brandschädel auf den Punkt. "Wer lobt Sie, wenn der Haushalt geputzt, die Wäsche gewaschen und die Fenster geputzt sind?", ergänzte Berghoff. Sie wies damit darauf hin, dass ohne einen gut organisierten Haushalt auch das Berufsleben beeinträchtigt ist. Die 64-jährige Vorsitzende: "Das verdient mehr Respekt, auch wenn das keine bezahlte Berufstätigkeit ist."

Zum Schluss zogen Berghoff und Brandschädel eine positive Bilanz des Treffens: "Wir kamen gut ins Gespräch. Das Thema interessierte die Frauen."
                                                                                                                                                                                                         Fritz-Wicho Herrmann-Kümper