Der Tod der Raupe ist die Geburtsstunde des Schmetterlings

Erstellt am 22.09.2018

Nachdenkliches Konzert zum Tag des Friedhofs in Harpen

Almuth Keller (l.) und Henner Downar beim Auftritt in der Dietrich-Bonhoeffer-Kapelle. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper


Der Friedhof ist ein Ort für unsere Verstorbenen, ein Ort der Trauer, ein Ort der Ruhe, ein Ort der Erinnerung, ein Ort für Kunst und Kultur und ein Treffpunkt." Daran erinnerte Karl-Heinz Saretzki, der Kulturausschuss-Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde Harpen, als er das diesjährige Konzert auf dem evangelischen Friedhof an der Gerther Straße eröffnete.


Unter dem Motto "Zwischen Kommen und Gehen" waren in der Dietrich-Bonhoeffer-Kapelle Sängerin und Rezitatorin Almuth Keller und Gitarrist Henner Downar zu Gast.

Eine Stunde lang boten die beiden Nachdenkliches sowie Zeichen der Lebensfreude in Ton und Wort. "Der Tod der Raupe ist die Geburtsstunde des Schmetterlings", zitierte Keller zum Beispiel den chinesischen Philosophen Lao-Tse. Und von Matthias Claudius stammte der Satz: "Ohne den Tod wäre das Leben nicht gut." Auch die Bibel kam zu Gehör: "Ein jegliches hat seine Zeit – geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit" (Prediger Salomo).

Dazu gab es Musik von Asif Avidan, Reinhard Mey und Hannes Wader. Downar begleitete Almuth Keller mit viel Gefühl für die jeweilige Stimmung auf der Gitarre. Keller war nach ihrem Konzert in der gut besetzten Kapelle ebenso begeistert wie ihre knapp 30 Zuhörerinnen und Zuhörer. "Ich habe in freundliche, zustimmende Gesichter geschaut", freute sie sich.

Der „Tag des Friedhofs“ findet seit 2001 jeweils am dritten Sonntag im September statt. Der „Bund der Friedhofsgärtner“ hat den Gedenktag initiiert, die Evangelische Kirche in Deutschland schloss sich dieser Initiative an. Zu den Veranstaltungen auf den Friedhöfen gehören Friedhofsrundgänge, Ausstellungen und kulturelle Angebote. Saretzki: "Dabei soll die vielschichtige Bedeutung der Friedhöfe hervorgehoben werden."                                                                                                                                                                                          Fritz-Wicho Herrmann-Kümper