Praktische Lebenshilfe für Familien in Langendreer

Erstellt am 24.09.2018

Kindertagesstätten "Arche Noah" und "Birkhuhnweg" bilden künftig ein Familienzentrum

Die Kindertagesstätten (Kita) "Arche Noah" (Alte-West-Straße) und "Birkhuhnweg" arbeiten - bedingt durch die räumliche Nähe -  schon seit Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde Langendreer gut zusammen. Nun wurde diese Zusammenarbeit mit Brief und Siegel versehen. Seit Beginn des neuen Kindergartenjahres im August bilden sie ein Familienzentrum. Das feierten die Kitas nun gemeinsam mit einem Fest an der Michaelkirche. Rund 400 kleine und große Besucherinnen und Besucher kamen zum gut dreistündigen Programm.

Ausgangspunkt für den gemeinsamen Antrag bei der Stadt auf Anerkennung als Familienzentrum waren Veränderungen in der Bevölkerung im Einzugsbereich. "Zum Beispiel gibt es mehr Familien, wo beide Elternteile arbeiten gehen, deren Kinder einen erhöhten Betreuungsbedarf haben. Durch mehr Alleinerziehende besteht zudem der Wunsch nach zusätzlicher Beratung", betont Einrichtungsleiterin Simone Zimmeck-Gantenberg von der "Arche Noah".

Hinzukommt die steigende Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund. "Vor allem Zuwandererfamilien - insbesondere aus Krisen- und Kriegsgebieten - benötigen eine verstärkte Unterstützung", ergänzt Leiterin Susanne Gosch vom "Birkhuhnweg".

Schon in der Vergangenheit reagierten die beiden Einrichtungen auf diese Entwicklung. Durch den neuen Status als Familienzentrum könnten bereits begonnene Umstrukturierungen und Qualitätsverbesserungen fachlich begleitet und weiterentwickelt sowie Erziehungskompetenzen gestärkt werden, erklärt Gosch.

Zukünftige Vorhaben können auf der neuen Plattform zudem mehr Unterstützung von außen erfahren. Ermöglicht wird das durch Kooperationsverträge mit Institutionen aus der Umgebung.

So unterstützen die Städtische- und die Evangelische Familienbildungsstätte Tabea die Arbeit mit Referenten zu Themen wie "Wege aus der Brüllfalle" oder "Vom glücklichsten Kleinkind der Welt". Der Progressive Eltern- und Erzieherverband NW e.V. hilft bei Veranstaltungen wie der "Väterübernachtung" in der Kita "Arche Noah". Die Amts-Apotheke berät beide Einrichtungen bei Gesundheitsfragen und -Aktionen mit Kindern. "So kam zum Beispiel der Teddydoktor in unsere Kita", schmunzelt Zimmeck-Gantenberg.

Die beiden Leiterinnen sehen im neuen Status ihrer Einrichtungen große Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinde wie auch für den Stadtteil. "Wir möchten die Chance nutzen, gemäß unserem christlichen Verständnis auch in Zukunft Kindern und Familien aller Nationen, Glaubensrichtungen und gesellschaftlichen Stellungen in unserem Wohnumfeld einen Ort der integrativen Unterstützung und Beratung anzubieten", erklären beide. "Wir möchten in unserer Gesellschaft christlich-ethische Werte vermitteln und Akzente setzen. Wir denken, dass das am ehesten im täglichen Umgang gelingt, wenn wir zum Beispiel den Menschen in Langendreer umfassend praktische Lebenshilfe bieten können, die sich generationsübergreifend an der ganzen Familie orientiert."

Beim Fest gab es viel Beifall für die geleistete Arbeit in den Kitas. "Ihr seid ein gutes Team und habt mit viel Bravour die Zertifizierung zum Familienzentrum geschafft", meinten Dagmar Reuter und Michael Both von der Evangelischen Kindergartengemeinschaft im Kirchenkreis Bochum. "Ihr zeigt, dass die Kita nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für die ganze Familie da ist", ergänzte Pfarrer Thomas Vogtmann. "Ich finde es gut, dass es nun eine Einrichtung gibt, die die Familien, die in diesem Stadtteilbereich zum Teil unter schwierigen sozialen Bedingungen leben, ganzheitlich unterstützt", erklärte Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche. Darüber hinaus hieß die Devise: ausgelassen feiern.

                                                                  Fritz-Wicho Herrmann-Kümper