O Himmel! Welche Musik!

Erstellt am 27.12.2018

Gemeinsam mit dem Barockorchester Harmonie Universelle und international gefeierten Solisten begeisterte die rund 90 Sängerinnen und Sänger umfassende Stadtkantorei Bochum in der Christuskirche (hier bei einem Auftritt mit den Bochumer Symphonikern im Musikforum) mit dem in englischer Sprache gesungenen Messiah.

Umjubeltes Messiah-Konzert in der Christuskirche

Am Vorabend des Heiligabends strömten viele Besucher mit großen Erwartungen in die Christuskirche. Messiah, das Oratorium von Georg Friedrich Händel stand auf dem Programm. Gesungen in englischer Sprache, gespielt vom Ensemble Harmonie Universelle.


Das mit Musikern aus aller Welt besetzte Orchester spielte während der Bochumer Aufführung ausschließlich auf  historischen Instrumenten. Also auf  Violinen, Violen, Celli und einer Violone, Oboen, Barocktrompeten und –pauken. Und alles sind Instrumente (oder Nachbauten von Instrumenten) aus der Bachzeit, also aus dem Barock.

Gemeinsam mit einem erstklassigen Solistenensemble, bestehend aus Maria Bernius (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Georg Poplutz (Tenor) und dem Artist in Residence der diesjährigen Bachtage, Klaus Mertens (Bass), ließ die Stadtkantorei Bochum dieses prächtige Oratorium erklingen.

Unter der Leitung von Bochums Kirchenmusikdirektor Arno Hartmann gelang mit dieser Aufführung etwas ganz Großes. „O Himmel! Welche Musik. Ich hätte durch die Wolken fliegen mögen.“  Derart begeistert äußerte sich 1775 der Dichter Johann Heinrich Voß über die von Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg dirigierte Fassung.

Und auch in Bochum war das Publikum vom wohl bekanntesten Werk Händels ergriffen. „Was für eine wundervolle Musik. Ganz tolle Solisten“,  war da von begeisterten Besuchern zu hören. Alle vier verzauberten in der Christuskirche die Konzertbesucher. Besonders beeindruckte auch diesmal der Bass – Bariton Klaus Mertens. Der international gefeierte Solist barocker Vokalmusik erstrahlte mit seiner warmen und doch äußerst präzisen Interpretation des Messiah. Sogar zwei Schmetterlinge schienen vom Geschehen angelockt worden zu sein und flatterten zur Musik hoch oben im Kirchenschiff.

Das 1742 in London uraufgeführte Werk des in Saale geborenen Händel schildert den Lebensweg Christi von der Verheißung im Alten Testament über die Geburt bis zur Kreuzigung und Auferstehung. „Halleluja, denn der Herr, der allmächtige Gott herrschet.“ Das berühmte „Halleluja“ mit Worten aus der Offenbarung beschließt den zweiten Teil des Oratoriums. Der letzte Teil widmet sich der christlichen Zuversicht der Erlösung und endet mit der von Glaubensgewissheit getragenen Amen – Fuge.

Das Publikum dankt mit frenetischem Beifall, insbesondere die tolle Leistung der Stadtkantorei wird mit extra Jubelrufen gewürdigt. Dirigent Arno Hartmann und das gesamte Konzertensemble wiederum bedankt sich mit einem erneuten „Halleluja“. Die Messiah – Aufführung stellt zweifellos den besonderen Glanzpunkt der diesjährigen Bochumer Bachtage dar.

Frauke Haardt-Radzik

Klaus Mertens, Artist in Residence der diesjährigen Bochumer Bachtage, begeisterte mit seiner Bass-Bariton-Stimme neben den ebenfalls hervorragenden Solisten Maria Bernius (Sopran), Marion Eckstein (Alt) und Georg Poplutz (Tenor).

Arno Hartmann, Kirchenmusikdirektor und künstlerischer Leiter der Bochumer Bachtage, dirigierte die Messiah – Aufführung in der Christuskirche, wie hier bei der Generalprobe, hochkonzentriert. Fotos: Frauke Haardt-Radzik