Nach wie vor unterstützen viele Menschen aus unserer Stadt ihre Partnerstadt Donezk mit humanitärer Hilfe. Ebenso wichtig, so Ludmilla Pelich, seien aber die nach wie vor bestehenden persönlichen Kontakte.
Die Donezk-Arbeit der evangelischen Kirchengemeinde Linden, der Freundeskreis Bochum-Donezk, die Gesellschaft Bochum-Donezk sowie der Sachausschuss Donezk im Stadtkatholikenrat Bochum und Wattenscheid informierten über die vielfältigen Formen humanitärer Unterstützung, die unter vielen Mühen noch immer geleistet werden kann.
Sabine Erdmann-Kutnevic vom Osteuropa-Referat vom Hilfswerk Brot für die Welt informierte über die geschichtliche Entwicklung in der Ukraine. Sie hob hervor, wie sehr die gegenwärtige Situation geprägt ist von einer Spaltung der Gesellschaft, die sich durch alle Lebensbereiche zieht.
Hier knüpfte Pelich an mit ihrem aktuellen Bericht aus der Partnerstadt. „Wir haben die Normalität verloren,“ erklärte sie. Das bedeute natürlich, dass in allen Bereichen des täglichen Lebens enorme Schwierigkeiten bewältigt werden müssen, insbesondere für kranke und alte Menschen und für Kinder. „Besonders bedrückend aber ist, dass wir unsere Beziehungen und unsere Freundschaften verloren haben. Denn der Konflikt geht wie ein Riss durch Familien, Nachbarschaften und Freundschaften. Und natürlich,“ so ergänzt sie, „ist auch unsere Freundschaft zu den Menschen in Bochum massiv eingeschränkt.“
Mit großem Interesse verfolgten die Besucherinnen und Besucher die Berichte einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Matthias-Claudius-Schule, die im Rahmen des Projektes „Europa bei uns Zuhause“ Jugendliche getroffen haben, die aus Donezk flüchten mussten und heute in anderen Teilen der Ukraine als Binnenflüchtlinge leben. „Ich bin wie du – Ich bin ein anderes Du“ erklärte einer der Jugendlichen aus Donezk bei seinem Besuch in Bochum. Für viele ein Hoffnungszeichen, dass auch die jungen Menschen den Kontakt zwischen den Partnerstädten wachhalten. KK